Sina, wo sollen wir denn hin?

Es gibt keinen Platz für uns, wo wir uns einfach nur treffen und was machen können, ohne dass jemand die Polizei ruft, sagte mir vor Kurzem eine meiner 13-jährigen Fußballspielerinnen.

Und sie hat Recht! Für Teenager im Alter zwischen 13 und 16 Jahren gibt es in Halver keinen echten Treffpunkt, an dem die Jugendlichen quasi ungestört und in einem geschützten Raum Zeit verbringen können. Das Aquarium bedient eine jüngere Zielgruppe und hat auch dann nicht auf, wenn die etwas Älteren unterwegs sind. Ein Treffen in Cafés oder Restaurants kostet Geld, was die wenigsten Jugendlichen haben.

Halver braucht einen Clubraum für seine Jugendliche – und einem attraktiven Ort, an dem die Jungen und Mädchen Platz für Sport, Spaß, Musik und Gespräche haben. Der Club sollte ein Ort der offenen Tür sein, von Sozialarbeitenden im Blick gehalten und mit festen Verhaltensregeln, jedoch ohne vorgegebenes Programm.

Mein Plan: Ein Sportzentrum mit eigenem Clubraum für Halvers Jugend

Als Bürgermeisterin möchte ich unseren Jugendlichen diesen Treffpunkt ermöglichen – im Idealfall am Sportplatz auf der Karlshöhe. Der Clubraum wäre Teil eines neuen Nutzungskonzeptes für das Sportareal an der Karlshöhe, zu dem in Kürze hoffentlich auch der neue Skate- und Bikerpark gehören. Der große Vorteil eines solchen Gesamtkonzeptes: Alle Sportanlagen stünden einer breiteren Nutzergruppe zur Verfügung und es gäbe ein klares Pflege- und Betreuungskonzept, sodass die Anlagen langfristig sauber und in Schuss blieben.

Um die Idee umzusetzen, müssen wir Dinge neu denken

Mir ist bewusst, dass ein solcher Plan gewohnte Regelungen auf den Kopf stellt. Der Sportplatz wird aktuell von einer GmbH verwaltet und kostet Geld, wenn man ihn nutzen will. Die vielversprechenden Räumlichkeiten sind in Vereinshand. In der offenen Jugendarbeit ist gerade eine wichtige Personalstelle gestrichen worden. All das infrage zustellen, wird nicht bei jedem gut ankommen.

Ich bin jedoch auch überzeugt davon, dass wir eine richtig gute Lösung finden werden, wenn alle Beteiligten gemeinsam mit interessierten Jugendlichen zusammenkommen und wir überlegen, wie dieser tolle und leider viel zu selten genutzte Sportplatz wieder ein fester Bestandteil des öffentlichen Lebens in Halver werden könnte.

Als neuer Anlaufpunkt für unsere Jugendlichen wäre er ideal geeignet: Er ist zu Fuß und mit dem Rad aus nahezu jedem Teil der Stadt leicht zu erreichen –Oberbrügge und Schwenke leider ausgenommen, weil es beide versprochenen Radweg noch nicht gibt. Er bietet Platz zum Kicken, der neue Skate- und Bikepark läge nur ein paar Schritte entfernt und es gibt Toiletten, die nach bisheriger Planung am Skate- und Bikepark fehlen werden.

Halver braucht mehr Mut, Herausforderungen neu zu denken und in enger Zusammenarbeit aller zu lösen. Ein öffentliches Sportzentrum mit einem Clubraum für Jugendliche wäre eine gute Gelegenheit zu zeigen, dass wir das gemeinsam hinbekommen.

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