Warum ich kandidiere? Weil es gerade jetzt eine Menge guter Gründe gibt, sich vor ort politisch zu engagieren und einzubringen. Für mich gaben folgende drei Überlegungen den Ausschlag.
Grund 1: Demokratie bleibt nur am Leben, wenn viele mitmachen
Ich bin in der Uckermark (Brandenburg) geboren und war zwölf Jahre alt, als die Mauer fiel. Ich gehörte zu einer der ersten Generationen ostdeutscher Jugendlicher, denen die ganze Welt offen stand. Wir studierten, was wir wollten. Wir reisten, wohin wir wollten. Wir wählten, wen wir wollten – und am Ende konnte ich sogar heiraten, wen ich wollte.
Ich weiß seit meiner Kindheit, welch ein enormer Luxus es ist, ein Leben in Freiheit zu führen und in einem Staat zu leben, der die Grundrechte eines jeden Menschen achtet und schützt. Ein Land, in dem freie Wahlen, Vielfalt und Meinungsfreiheit keine leeren Worthülsen sind und in dem es sich lohnt, um die besten Ideen zu ringen und um politische Mehrheiten zu kämpfen – auch wenn das meistens sehr anstrengend ist.
Mit meiner Kandidatur möchte ich dazu beitragen, dass die Bürger:innen Halvers eine echte Wahl haben und es hoffentlich einen fairen Wettbewerb gibt um die besten Zukunftsideen für unsere Stadt.
Demokratie braucht Menschen, die sich trauen, in die Öffentlichkeit zu gehen und für alle sichtbar für ihre Ideen und Werte einzutreten. Ich werde sicherlich hier und da auf Widerspruch treffen und bestimmt auch Streitgespräche führen müssen. All das aber nehme ich sehr gern in Kauf, wenn ich auf diese Weise dazu beitragen kann, dass wir wieder miteinander ins Gespräch kommen und gemeinsam um Inhalte und Lösungen streiten.
Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Sie muss an jedem Tag neu erkämpft werden. Deshalb steige ich mit in den Ring und stelle mich und mein Programm zur Wahl.
Grund 2: Natur und Klima brauchen gerade jetzt starke Verbündete
Die Natur braucht uns Menschen nicht, aber wir die Natur – für sauberes Luft und trinkbares Wasser, für alles, was wir essen und für viele der Rohstoffe, die wir tagtäglich zu Gütern verarbeiten. Abgelenkt vom Blitzlichtgewitter der Kriege, Regierungswechsel und Wirtschaftskrisen geraten uns derzeit die zwei wichtigsten Krisen der Erde vollends aus dem Blick. Gemeint sind der Klimawandel und das Artensterben an Land sowie in den Meeren.
Ich trete an, um beide Themen auf Halvers Agenda zu halten. Es gibt erste vielversprechende Nachhaltigkeitsprojekte wie das Ökogebiet von der Quelle bis zur Mühle. Auch in Sachen erneuerbare Energien haben Politik und Stadtverwaltung in den zurückliegenden fünf Jahren erste richtige Schritte getan. Endlich! Auf diesen kleinen Erfolgen aber darf sich niemand ausruhen. Wir müssen Voraussetzungen schaffen für eine echte Energie- und Verkehrswende in Halver, brauchen Ideen, wie wir unsere vielen Gebäude zeitnah mit grüner Energie heizen und wie unsere energieintensiven Betriebe sicher und günstig mit grünem Strom versorgt werden können – wenn es geht mit Anlagen direkt vor der Haustür, von denen dann auch noch möglichst viele Bürger:innen und die Stadtkasse profitieren.
Meine Begeisterung für Klima- und Umweltschutzthemen und der enorme Handlungsdruck in beiden Bereichen haben mich vor fünf Jahren bewegt, Mitglied von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu werden. Sollte ich die Wahl gewinnen, werde ich mich für noch weiterreichende Maßnahmen einsetzen. Am Ende profitieren nämlich alle von einem nachhaltigen Leben und Wirtschaften – die Menschen in Halver, das Klima und die Natur.
Grund 3: Ein Vorbild sein für die vielen Mädchen und jungen Frauen
Das Rennen um das Amt des Bürgermeisters war in Halver meines Wissens nach bislang immer Männersache. Es wird Zeit, dass sich das ändert. In diesem Jahr werden mindestens zwei Frauen um den Posten mitstreiten und zeigen, dass sie mitgestalten wollen, (Führungs-)Verantwortung übernehmen und vorangehen. Ich selbst hatte immer starke Frauen zum Vorbild. Jetzt möchte ich den vielen Mädchen und Frauen in Halver durch meine Kandidatur signalisieren, dass kein Weg zu lang und kein Berg zu steil ist und nur sie ganz allein entscheiden, was sie können und wollen und was nicht.
Es ist schon längst wieder Zeit, Gleichberechtigung und Chancengleichheit lauthals einzufordern – vor allem, wenn man sieht, wer in Berlin den Koalitionsvertrag der kommenden Bundesregierung aushandelt. Den Kampf dafür aber müssen wir auf allen Ebenen führen – auf der Straße, in den Familien, in den Unternehmen und erst recht in Politik und Verwaltung. Ich bin bereit. Auf mich könnt ihr zählen!